Mein Name ist Antonin Jean, ich bin Franzose und kam von Mai bis September 2023 nach Kambodscha, um als Freiwilliger für Lighthouse Battambang in Pursat zu unterrichten. Da ich das Privileg hatte, eine gute Ausbildung zu erhalten, verstand ich, wie wichtig Ausbildung ist. Ich wollte etwas von dem zurückgeben, was ich selber erhalten hatte, und Jugendlichen bei ihrer Ausbildung helfen. Ich danke Lighthouse Battambang mir den perfekten Rahmen für diese Aufgabe gegeben zu haben.

Nach vier Monaten in Kambodscha kann ich nur sagen, dass ich unendlich dankbar für diese Erfahrung bin. Sie hat meinen Horizont für eine neue und ganz andere Kultur und Lebensweise geöffnet, die mich viel gelehrt hat. Ich liebte es, das Essen und die vielen verschiedenen Obst- und Gemüsesorten zu entdecken, die es bei uns in Europa nicht gibt, die Khmer-Sprache zu lernen und die reiche Geschichte und Kultur des Landes mit seinen alten Tempeln, Pagoden, traditionellen Tänzen und Handwerken kennenzulernen.

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Geburtstag von Saony

Ich konnte sehr gute Beziehungen zu den Mitarbeitenden und Schüler/innen von Lighthouse Battambang aufbauen und stehe noch immer in engem Kontakt zu den Menschen, die ich dort kennen gelernt habe. Die Schüler/innen in Pursat lernten mit dem Computer umzugehen und Word und PowerPoint anzuwenden, verbesserten ihr Englisch und lernten sogar, einfache Melodien und Akkorde auf dem Klavier zu spielen! Ihre Freundlichkeit und Motivation machten das Unterrichten wirklich angenehm und dafür möchte ich mich bei ihnen bedanken.

Meine Aufgabe in Pursat war, den zehn Highschool-Schüler/innen, einem Trainee von Lighthouse Battambang sowie elf weiteren Highschool-Schüler/innen aus der Stadt Englisch-, Computer- und Klavierunterricht zu geben. Ich unterrichtete eine Stunde pro Wochentag, abwechselnd Englisch und Computer, und 20 Minuten Einzelunterricht Klavier am Wochenende. Ich wohnte auf dem Campus zusammen mit dem leitenden Ehepaar Narith und Mala, ihrer Familie und den zehn Schüler/innen. So teilte ich ihren Tagesablauf, ihre Mahlzeiten und Aktivitäten. Das war ein Privileg für mich, denn so konnte ich vom ersten Tag an voll in die kambodschanische Kultur und Lebensweise eintauchen. Ausserdem fühlte sich das Programm aufgrund seiner geringen Grösse wie eine Familie an und half mir dabei, mit jedem Einzelnen zu sprechen und sie alle näher kennenzulernen. 

Wann immer ich und die Schüler/innen Freizeit hatten, spielten wir gemeinsam Spiele. Sie liebten die Kartenspiele, die ich aus Europa mitgebracht hatte, und die Gruppenspiele, die ich ihnen beigebracht hatte und die für spassige Abende sorgten. Wie sie mir sagten, gehört das Spielen zu den besten Erinnerungen, die sie aus unserer gemeinsamen Zeit mitnehmen.

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An den Wochenenden, an denen sie nicht nach Hause fuhren, unternahmen wir oft einen gemeinsamen Familienausflug, was ebenfalls ganz besondere Erinnerungen geschaffen hat. Normalerweise fuhren wir an einen Ort, machten dort ein Picknick, sangen Lieder, hörten eine Ermutigung aus der Bibel und spielten Spiele. Ein unvergesslicher gemeinsamer Ausflug, war der Chrok La Eang Wasserfall. Dieser wunderschöne Ort mitten in der Natur an entlang eines Flusses ist perfekt zum Entspannen, Picknicken und Schwimmen. 

Lighthouse Pursat Schüler/innen und Antonin am Chrok La Eang Wasserfall

Vannda, der einzige Junge im Programm in Pursat, spielt gerne Fußball. Er hat mich regelmässig eingeladen, samstags mit den Jugendlichen aus der Stadt zu spielen und sogar mit seiner Mannschaft an einem Freundschaftsspiel teilzunehmen. Ich fand es toll und war froh, Sport zu machen! Eines der coolsten Erlebnisse während meines Aufenthalts, war der Besuch bei Vanndas Familie am Tonlé-Sap-See. Er ist in einem schwimmenden Haus in einem schwimmenden Dorf auf der Pursat-Seite des Sees aufgewachsen. Einen Tag mit seiner Familie zu verbringen und zu sehen, wie die Menschen dort leben, hat mich tief beeindruckt, und ich danke ihm und seiner Familie, dass sie mir diese Möglichkeit gegeben haben.

Einige Male nahm ich die Herausforderung an, für die Schüler/innen ein “europäisches” Essen zu kochen, das sie noch nie probiert hatten. Ich kochte für sie französische Spezialitäten wie Ratatouille, Crêpes und Tarte, aber auch italienische Spaghetti Bolognese und amerikanische Hamburger. Sie haben es geliebt!

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Schüler/innen von Antonin bei der Abschiedsparty

Neben meiner Arbeit bei Lighthouse Battambang und in meiner Freizeit habe ich gerne die Stadt besichtigt und andere lokale Projekte entdeckt. Besonders verbunden fühlte ich mich mit einem Missionarsehepaar aus El Salvador, Mittelamerika, das den Kindern vor Ort kostenlosen Kunst- und Englischunterricht sowie eine Sonntagsschule anbietet. Ich traf auch Leute der katholischen Kirche in Pursat, die eine Nachmittagsschule leiten, und besuchte mit ihren Lehrpersonen mehrere Grundschulen in umliegenden Dörfern.

Die letzten Tage meines Aufenthalts waren intensiv, mit der 15-Jahres-Jubiläumsfeier von Lighthouse Battambang, bei der ich mich von den Studierenden und Mitarbeitenden in Battambang verabschiedete. Ich freute mich auch, bei dieser Gelegenheit den Gründer Lukas Bernhardt zu treffen und mehr über die Geschichte und die Partnerschaften der Organisation zu erfahren. Am nächsten Tag organisierten wir in Pursat eine Abschiedsparty mit den internen und externen Studierenden und überreichten ihnen ein Zertifikat als Anerkennung für ihren Lerneinsatz mit mir. Am folgenden Tag verliess ich Pursat. Der Abschied fiel uns nicht leicht und war auch etwas emotional, da ich sowohl zu den Schüler/innen als auch zu der Familie enge Beziehungen geknüpft hatte und wir nicht wussten, wann wir uns wiedersehen würden. 

Abschliessend möchte ich Gott für alles danken, was er in Kambodscha geschenkt hat. Ich danke auch allen Unterstützern von Lighthouse Battambang. Ich konnte mit eigenen Augen sehen, welchen Einfluss die Organisation hat und welchen Unterschied sie im Leben der Schüler/innen macht. Lighthouse Battambang ist ein grossartiges Projekt und ich bin froh, dass ich das Privileg hatte, daran teilzuhaben und dadurch Gott und anderen Menschen in Kambodscha zu dienen. Kambodscha, ich vermisse dich und werde dich nie vergessen!

Letztes Foto mit der Familie von Lighthouse Pursat

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